Klimaanpassungskonzept für Königswinter: Projektbeschreibung

Neben den zahlreichen Maßnahmen, die die Stadt Königswinter bereits im Klimaschutz umgesetzt oder angestoßen hat, möchten wir uns nun auch verstärkt dem Thema Klimafolgenanpassung widmen.

Um was geht es?

Im Rahmen der Förderrichtlinie „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ wird innerhalb von 24 Monaten (von April 2025 bis März 2027) ein umfassendes Klimaanpassungskonzept für die Stadt Königswinter erarbeitet.

Warum ist das wichtig?

Trotz intensiver Bemühungen der Kommunen, der Länder und des Bundes – sowie weltweiter Anstrengungen - schreitet der Klimawandel weiter voran. Die Folgen sind bereits heute spürbar: Immer häufiger werden wir mit extremen Wetterereignissen wie Starkregen und Hochwasser konfrontiert. Auch Hitzewellen und Dürren beeinflussen zunehmend unseren Alltag und unsere Gesundheit.

Das Schlüsselwort heißt daher: Anpassung. Wir müssen lernen, mit den bereits eingetretenen und künftig zu erwartenden klimatischen Veränderungen umzugehen. Ziel ist es, unsere Widerstandsfähigkeit zu stärken und die negativen Folgen des Klimawandels als gestaltbare Herausforderungen zu begreifen und dabei den Klimaschutz nicht außer Acht zu lassen.

Worum geht es in dem Konzept?

In einem ersten Schritt werden die bestehenden Maßnahmen zur Klimaanpassung der Stadt systematisch erfasst und analysiert. Gleichzeitig werden potenzielle Risikoflächen sowie klimatische Hotspots identifiziert – also Orte, die besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen sind oder sein können.

Darauf aufbauend entsteht in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Akteur*innen eine langfristige Strategie zur Klimaanpassung. Ziel ist es, konkrete Maßnahmen zu entwickeln, die die Resilienz der Stadt stärken und sie besser auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten.

Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Natürlichen Klimaschutz. Der Schutz und die Stärkung intakter Ökosysteme – wie Wälder, Auen, Böden, Moore, Gewässer und naturnahe Grünflächen – bilden das Rückgrat eines erfolgreichen Anpassungskonzeptes. Diese natürlichen Strukturen spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Klimaextreme abzumildern, Lebensräume zu erhalten und die Lebensqualität für Mensch und Natur gleichermaßen zu sichern.


Projekttitel: 
Erstellung eines Konzepts zur nachhaltigen Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz für die Stadt Königswinter ANK-DAS-A.1

Laufzeit:
1. April 2025 bis 31. März 2027

Förderkennzeichen:
67DAAN07011

Förderrichtlinie:
„Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu Maßnahmen des Natürlichen Klimaschutzes und naturbasierten Lösungen“

Förderschwerpunkt:
Förderschwerpunkt ANK-DAS A.1: Erstellung eines Konzepts zur nachhaltigen Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz


Ziel des Vorhabens:

Ziel der Förderung ist es, eine fundierte Entscheidungsgrundlage und praxisnahe Planungshilfe für die Stadt Königswinter zu schaffen. Klimaanpassung wird dabei ausdrücklich als Querschnittsaufgabe verstanden – das heißt als ein Thema, das alle Bereiche der Stadtentwicklung berührt und entsprechend breit verankert werden muss.

Daher ist es besonders wichtig, ein starkes Netzwerk aus unterschiedlichen Fachbereichen und Disziplinen aufzubauen und zu pflegen. Nur durch diesen interdisziplinären Austausch kann ein ganzheitliches und tragfähiges Konzept entstehen. Eine frühzeitige und systematische Integration der Anpassungsstrategie in bestehende Prozesse und Planungen ist dabei unerlässlich. Orientierung bietet unter anderem die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie (DNS), die zentrale Leitlinien für zukunftsfähiges Handeln vorgibt. Im Mittelpunkt stehen die lokalen Gegebenheiten sowie die Erfahrungen, Erkenntnisse und Ergebnisse, die im Projektverlauf gewonnen werden. Sie bilden die Grundlage für die spätere Umsetzung des Konzeptes – mit dem Ziel, besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen in der Kommune gezielt zu schützen und zu stärken.

Durch das Vorhaben leistet die Stadt Königswinter nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS), sondern kann zugleich als Modell und Impulsgeber*in für andere Kommunen dienen. So entsteht aus der lokalen Initiative ein starkes Signal – für ein klimaresilientes, zukunftsfähiges Miteinander.

Inhalte des Konzepts:

Das Vorhaben verfolgt einen proaktiven und vorausschauenden Ansatz zur Klimaanpassung in Königswinter – mit besonderem Fokus auf naturbasierten Lösungen. Durch Maßnahmen, die auf die Stärkung und den Erhalt natürlicher Systeme setzen, sollen nicht nur die Folgen des Klimawandels gemindert, sondern auch ökologische, soziale und städtebauliche Mehrwerte geschaffen werden.

In enger Verbindung mit dem bestehenden Klimaschutz-Vorreiterkonzept der Stadt sollen Synergien gezielt genutzt, mögliche Zielkonflikte erkannt und Risiken reduziert werden. Gleichzeitig eröffnet dieser integrierte Ansatz neue Möglichkeiten, die Lebensqualität in Königswinter nachhaltig zu steigern – sei es durch grüne Oasen im Stadtraum, verbesserte Luftqualität oder kühlere Mikroklimata an Hitzetagen.

In den 24 Monaten der Projektlaufzeit wird die Klimaanpassung eng verzahnt mit der Stadtplanung, laufenden und geplanten Baumaßnahmen sowie der Umsetzung weiterer Konzepte (z.B. zu Klimaschutz und Nahmobilität). So können Maßnahmen frühzeitig mitgedacht und sinnvoll in bestehende Prozesse integriert werden. Sobald Chancen und Risiken identifiziert sind, werden gemeinsam mit den relevanten Akteur*innen konkrete Anpassungsmaßnahmen entwickelt, priorisiert und in einem strategischen Fahrplan verankert. Dabei ist es wichtig, die Umsetzbarkeit und den langfristigen Nutzen jeder Maßnahme zu bewerten.

Beteiligte Partner*innen:

Bei der Erstellung des Konzepts zur nachhaltigen Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz spielt die Beteiligung aller betroffenen Gruppen eine zentrale Rolle. Es ist von entscheidender Bedeutung, ein integratives Konzept zu entwickeln, das alle Akteur*innen einbindet: Vertreter*innen aus Kommunalpolitik und –verwaltung, die lokale und regionale Wirtschaft, zivilgesellschaftliche Organisationen, Vereine und nicht zuletzt die Bürger*innen von Königswinter – insbesondere vulnerable Gruppen wie ältere Menschen oder Kinder.

Eine Kommunikation auf Augenhöhe ist der Schlüssel für ein erfolgreiches Konzept: Sie schafft Raum für den Austausch von lokalem Wissen, fachlicher Expertise sowie individuellen Erfahrungen und Perspektiven. Nur durch diesen partizipativen Ansatz kann Königswinter resilient in die Zukunft gehen und dem Klimawandel aktiv begegnen. Daher laden wir Sie schon jetzt herzlich ein, sich an diesem Prozess zu beteiligen. Ihre Meinung ist uns wichtig!

Ansprechpartnerin:

Stadt Königswinter
Joana Pires Heise
Klimaanpassungsmanagerin

joana.pires-heise@koenigswinter.de


Link zum BMUV: BMUV: Anpassung an den Klimawandel

Link zur Projektträgerin ZUG: Förderung zur Klimaanpassung | Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG)

Zuwendungsgeber:
Gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.